6 Wochen ohne Einweg-Plastik geschafft!
Viele Zero-Waste Tipps lassen sich relativ leicht in den Alltag integrieren: Bambuszahnbürste und Seife im Bad, Bienenwachstücher in der Küche, eigene Tasche beim Einkaufen etc. Damit ist alles mehr oder weniger klar. Was macht man aber während der Reise mit verpackten Snacks oder in verschwenderischen All-Inclusive Hotels?
Reisen macht auf jeden Fall Spaß, aber es kann manchmal eine Herausforderung sein, plastikfrei und nachhaltig zu reisen. Hier sind einige einfache Tipps, um mit dem plastikfreien und nachhaltigen Reisen zu beginnen!
Tag 34. Reiseziel aussuchen
Es ist kein Geheimnis mehr, dass ein Flug CO₂ verursacht, was zum Klimawandel beiträgt. Reisen liegt mittlerweile im Trend: Shopping in New York, Brunch in Paris und Sonnenuntergang auf Bali… Wir wollen die Orte entdecken, die weit von uns entfernt sind und haben nur wenig Ahnung davon, welche schöne Ecken in der Umgebung versteckt sind.
Warum muss eine einwöchige Reise nach Budapest weniger wert sein als eine Reise nach Sydney? In beiden Städten gibt es etwas Tolles zu entdecken: schöne Sehenswürdigkeiten, leckere Spezialitäten, neue Leute und Abenteuer. Der einzige Unterschied ist die Entfernung und der Preis für das Flugticket. Es ist wichtig sich vor der Reise eine Frage zu stellen: „Wonach suche ich eigentlich? Muss ich dafür 10.000 km fliegen?“ Denn es gibt auch wunderschöne Reiseziele in Europa, die entdeckt werden wollen: Städte und Nationalparks, Berge und Täler, Inseln und Landstriche, Meere und Seen.
Wenn ihr euch schon für ein weit entferntes Reiseziel entscheidet, könnt ihr auf atmosfair.de eure Klimawirkung schätzen und einen Kompensationsbetrag berechnen, mit dem ihr Klimaschutzprojekte unterstützt.
Tag 35. Keine „Minis“
„Was brauche ich? Was soll ich mitnehmen?“ Koffer packen ist eine Tortur für viele Urlauber. Als praktische Reisehelfer verkaufen Drogerien und Flughafengeschäfte alles in klein: Mini-Shampoo, Mini-Conditioner, Mini-Zahnpasta, Mini-Deodorant und Mini-Creme (meistens fast zum Preis der Original-Packung!).
Aber eigentlich braucht ihr doch keine „Minis” für jede Reise. Ihr könnt einmal kleine Mehrweg-Fläschchen und Flakons für Shampoo und Duschgel kaufen und sie immer wieder nachfüllen. Noch einfacher ist es auf feste Seife und Shampoo umzusteigen: Sie lassen sich einfach portionieren und transportieren.
Tag 36. Plastikfreier Snack unterwegs
Wenn ihr im Zug von Frankfurt nach Hamburg seid und etwas Hunger habt: Auf dem Snacktrolley im Zug findet ihr nur Salat in Plastikverpackung mit Plastikbesteck, Chips oder Schokoriegel in Plastik und Softdrinks in Einwegflaschen. Welche Alternativen gibt es? Ihr solltet natürlich nicht verhungern. Wenn ihr schon unterwegs seid, probiert es doch mal im Boardbistro der Deutschen Bahn. Oder versucht euch im Snackregal etwas mit so wenig Plastikverpackung wie möglich auszusuchen (vielleicht gibt es ja ein unverpacktes Stück Obst oder Saft im Glas).
Mit etwas Vorbereitung lässt sich Zero Waste auch mit dem Reisen gut verbinden: einfach eigene Snacks mitnehmen! Die besten Snacks, die ihr mitnehmen könnt, sind Nüsse und Trockenfrüchte: sie sind gesund, plastikfrei und machen euch schnell satt. Mehr Tipps zum Essen unterwegs findet ihr in Woche 4 unserer Plastikfasten-Aktion.
Tag 37. Neue Städte mit dem Fahrrad entdecken
Ihr seid in der neuen Stadt angekommen und habt eine Liste mit Sehenswürdigkeiten vor Augen. Jetzt stellt sich die Frage, wie ihr diese Orte erreichen werdet. Es gibt mehrere Möglichkeiten: ein Mietwagen, öffentliche Verkehrsmittel und Fahrräder. Der schönste Weg eine neue Stadt zu erkunden ist mit dem Fahrrad. Auf diese Weise werdet ihr keine Zeit im Stau oder auf der Suche nach einem freien Parkplatz verschwenden.
Für Deutschland gibt es zum Beispiel „Call a bike“ – die Stationen für Leihräder findet ihr bundesweit in über 45 Städten und ICE-Bahnhöfen. Eine weitere Möglichkeit ist Nextbike. Einmal bei Nextbike angemeldet, könnt ihr alle von Nextbike betriebenen Fahrradverleihsysteme nutzen, sowohl in Deutschland als auch in weiteren Ländern. Hier findet ihr alle Standorte.
Die ständige Jagd nach Sehenswürdigkeiten hilft euch nicht wirklich, die Stadt kennenzulernen. Viele coole Orte bleiben Touristen verborgen, da sie im Stadtzentrum um bekannte Sehenswürdigkeiten und andere Touristen herum spazieren. Ein Fahrrad gibt euch die Freiheit, die ausgetretenen Pfade zu verlassen und die ganze Vielfalt der Stadt und ihrer Bewohner kennenzulernen. Lasst uns Entdecker sein, keine Touristen!
Tag 38. Umweltfreundliche Unterkünfte
Für den umweltbewussten Reisenden steht der Aufenthalt in einem Hotel mit all den Essensresten bei All-Inclusive, dem übermäßigen Wasserverbrauch und den frustrierenden Mini-Plastik-Shampooflaschen oft im Widerspruch zu euren Werten. Doch heutzutage sind sich Tourismusanbieter auf der ganzen Welt der Bedeutung der Abfallreduzierung bewusst geworden: Recherchiert ein wenig über das Hotel und prüft, ob es eure Philosophie unterstützt.
Neben schicken Hotels gibt es andere interessante Reisemöglichkeiten. Habt ihr schon von Couchsurfing gehört? Es ist eine globale Gemeinschaft von Reisenden und Gastgebern: Die Mitglieder nutzen die Website, um eine kostenlose Unterkunft auf Reisen zu finden oder einfach neue Leute kennenzulernen und einem Reisenden die Stadt zu zeigen.
Habt ihr Angst vor Langeweile? Dann probiert doch „Workaway” – die weltweite Community für nachhaltiges Reisen und kulturellen Austausch. Wenn ihr Wein mögt und einen Einblick in den Prozess der Herstellung bekommen wollt, sucht euch ein Weingut in Frankreich aus; wenn ihr Yoga mögt, findet einen Yoga-Retreat. Von Freiwilligen oder „Workawayers“ wird erwartet, dass sie eine vorher vereinbarte Zeit pro Tag einbringen, als Gegenleistung für Unterkunft und Mahlzeiten, die von ihrem Gastgeber bereitgestellt werden.
Tag 39. Erinnerungen statt Zeug als Souvenirs
Das Wort „Souvenir“ stammt aus der französischen Sprache und bedeutet Erinnerung, Andenken. In keiner Definition steht aber, dass Magnete, Kuscheltiere, T-Shirts, Broschüren und alles Mögliche, auf denen eine Sehenswürdigkeit abgebildet ist, dazu gehören. Solche Dinge kommen am meisten aus China, wurden nicht auf die nachhaltigste Weise produziert und landen im Endeffekt im Müll, wenn ihr nach Hause kommt.
Lasst uns eine neue müllfreie Gewohnheit etablieren: Erlebnisse statt Dinge aus dem Urlaub mitbringen! Glück kann man nicht kaufen, genauso wenig wie Erinnerungen. 10 Jahre später werdet ihr euch eher daran erinnern, was ihr während des Urlaubs gemacht habt, als an den Magneten, den ihr mitgebracht habt.
Wenn ihr doch etwas mitbringen möchtet, hier sind ein paar müllfreie Ideen für euch: Fotos, Reisetagebuch, lokale Rezepte und Spezialitäten, Postkarten (am besten von Antiquitätenladen) oder einfach etwas aus der Region: Handgemachte Seife, ätherische Öle, Körper- und Gesichtsprodukte (natürlich in einer plastikfreien Verpackung).
Zero Waste und Reisen lassen sich doch sehr gut kombinieren und bescheren euch sogar die besten Erlebnisse. Hier sind nochmal alle Tipps dieser Woche kurz zusammengefasst:
Unser Plastikfasten 2019 ist bald vorbei und Ostern steht vor der Tür: Das bedeutet für die meisten vor allem ein langes Wochenende, leckeres Essen, Süßigkeiten und gemeinsame Ausflüge. Wie man dabei Spaß hat und Müll vermeidet, erzählen wir nächste Woche. Stay tuned für die letzte Woche!