5 Wochen ohne Einweg-Plastik geschafft!

So viel Müll wie in der Küche wird nirgendwo produziert. Essensreste, Einweg-Servietten, zahlreiche Geräte, die wir nicht benutzen etc. Auf das meiste davon können wir locker verzichten. Wie ihr damit anfangt, erfahrt ihr diese Woche.

Tag. 27. – Das Messer ist ein super Gerät!

Wassermelonenschneider, Tomaten- und Mozzarellaschneider, Avocadoschneider … Sind wir wirklich so faul geworden, dass wir für jedes Stück Obst ein anderes Schneidegerät brauchen? Hier stimmt was nicht. Eigentlich reicht doch ein gutes Messer? So sagen es zumindest Spitzenköche.

Natürlich lohnt es sich für einige Restaurants, wenn sie den ganzen Tag Caprese Salat anbieten, einen Tomaten- und Mozzarellaschneider zu kaufen. Aber braucht man den für Zuhause, wo der Caprese-Salat im besten Fall einmal im Monat gemacht wird?

Für häufiges Kochen und Backen könnt ihr einmal eine starke Küchenmaschine kaufen, ansonsten lassen sich Obst und Gemüse mit dem Messer schälen und schneiden.

Tag 28. – Küchentücher basteln

Eine Küchenrolle: Sie ist unglaublich praktisch und man kann sich dieses Produkt gar nicht mehr aus der Küche wegdenken. Aber an sich ist es ein reines Wegwerfprodukt, das einmal benutzt und dann weggeworfen wird. Für die Produktion einer Küchenrolle werden viele Ressourcen verbraucht.

Eine nachhaltigere Alternative sind Küchenrollen aus Bambus. Bambus wächst zwar schneller nach, aber die beste Alternative sind wiederverwendbare Tücher aus Stoff, die ihr entweder kauft oder selbst herstellt (Upcycling und Recycling können euch zugutekommen!).

Stoffservietten müssen natürlich gewaschen werden, aber der Wasserverbrauch beim Waschen ist geringer als bei der ständigen Neuproduktion.

Tag 29. – Kaffebohnen statt Kaffeekapseln

Unter Kaffeeliebhabern sind Kaffeekapseln beliebt: sie sind praktisch und halten den Kaffee frisch. Das Aluminiumproblem haben wir schon letzte Woche angesprochen: es ist nicht bio-abbaubar und zerstört ganze Ökosysteme.

Wiederverwendbare Kaffeekapseln könnten eine Alternative sein, aber die Produzenten können nicht wissen, wie viele ihrer verkauften Kapseln tatsächlich wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden und wie viele im Müll landen.

Eine zweite Alternative sind biologisch abbaubare Kaffeekapseln aus Papier, die sich vollständig zersetzen. Die Öko-Kapseln werden zum Beispiel vom Frankfurter Start-Up Coffee-Up! angeboten. Ob sich das für euch lohnt, hängt davon ab, wie viel Kaffee ihr trinkt.

Wenn es viel ist, steigt doch einfach auf die beste Lösung um: Kaffeebohnen! Die sind nicht nur deutlich günstiger als Kaffeekapseln, sondern auch geschmacklich besser und hinterlassen keinen Müll.

Bei gramm.genau gibt es verpackungsfreie Kaffeebohnen aus der Frankfurter Rösterei Hoppenworth & Ploch. Wenn ihr noch weitere Sorten mögt, bringt eure Kaffeedose direkt zur Rösterei und lasst sie dort befüllen.

Tag 30. – Loser Tee statt Teebeutel

Obwohl unsere Umfragen zeigen, dass es unter euch mehr Kaffeeliebhaber als Teeliebhaber gibt, kommen doch viele zum Teetrinken in unser Café. Bei uns findet ihr ausschließlich losen Tee im Tee-Ei. Denn der Teebeutel ist ein Wegwerfprodukt: Nach einmal benutzen kommt er in die Tonne. Viele der Teebeutel sind leider nicht kompostierbar und enthalten Plastik (entgegen der Hersteller-Angaben).

Wie wäre es mit losem Tee? Er ist auf jeden Fall frei von Plastik, qualitativ besser als Tee im Teebeutel und 100% kompostierbar. Lose Teeblätter kann man selbst portionieren und in einem wiederverwendbaren Sieb aufgießen.

Tag 31. – Zu gut für die Tonne!

Unser verschwenderischer Umgang mit Lebensmitteln hat dazu geführt, dass 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Wert von circa 25 Milliarden Euro im Müll landen. Daran sind alle schuld: Hersteller, Konsumenten, Handel – es wird zu viel produziert, verkauft, gekauft und weggeworfen. Vieles davon ist sogar originalverpackt und ungenutzt.

Was kann man dagegen tun? Erstens sich fragen: Was und viel viel brauche ich? – nur dann kaufen. Und zweitens: sorgsamer mit Produkten umgehen. Übrig gebliebene Speisen in geschlossenen Behältern einfrieren, überreifes Obst in Kompott, Marmelade oder Kuchen umwandeln.

Wenn ihr nach Inspiration und neuen Rezepten sucht, probiert die App “Zu gut für die Tonne”. Da findet ihr viele Rezepte wie man aus übrig gebliebenen Lebensmitteln leckere Restegerichte zubereiten kann.

Tag 32. – Essen retten!

Im Anschluss ans Thema Lebensmittelverschwendung haben wir heute ein paar Vorschläge für diejenigen, die nicht so gerne in der Küche Zeit verbringen. Statt selbst in der Küche zu zaubern, könnt ihr schon gezaubertes Essen retten!

Unsere Lieblingsapp ist Too-Good-to-Go. Hier bieten viele Restaurants, Läden, Cafés die Reste des Tages an. Ihr könnt leckere Mahlzeiten zu günstigen Preisen bekommen und dabei noch die Umwelt retten. Holt euch die kostenlose App und werdet Essensretter! Gramm.genau macht übrigens auch mit ;)

Eine weitere schöne Initiative um Essen zu retten ist foodsharing.de – eine kostenlose, nicht kommerzielle und werbefreie Initiative, die übrig gebliebene Lebensmittel in privaten Haushalten und Betrieben rettet. Wenn z. B. vor dem Urlaub noch Obst im Kühlschrank liegt, könnt ihr das an den Fair-Teiler-Stationen abgeben. Auf der Karte könnt ihr sehen, wo es einen Fair-Teiler gibt. Um mehr über die Initiative zu erfahren klickt auf https://foodsharing.de

Wir hoffen, dass mit diesen Tipps eure Küche ein Stück müllfreier geworden ist.

  • Entscheidet was ihr am häufigsten in der Küche braucht und kauft keine überflüssigen Geräte, die ihr kaum benutzt
  • Entscheidet euch für Kaffeebohnen und losen Tee statt Kaffeekapseln und Teebeutel
  • Schaltet eure Fantasie und Kreativität ein und bastelt Stofftücher statt Einweg-Küchenrollen zu benutzen
  • Findet und rettet übrig gebliebene Mahlzeiten und Lebensmittel

Unsere Tipps sind darauf ausgerichtet mehr Leichtigkeit in euer Leben zu bringen, mehr Platz um euch herum zu schaffen und dadurch die Umwelt zu schonen.

Nächste Woche zeigen wir euch, wie man umweltfreundlich reisen kann. Stay tuned!

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