#Plastikfasten Woche 1: Nur was für Reiche?

Wir sind begeistert: So viele Follower, Fans und Interessierte machen mit beim #Plastikfasten! Wir haben viele Tipps bekommen und gegeben – die Zusammenfassung findet ihr unten. Und wurden gefragt: Was kostet ein plastikfreier Einkauf? Kann ich mir das überhaupt leisten?

5 Erkenntnisse zu #Plastikfasten und Geld

Bei dieser Frage gibt es zwei vorherrschende Meinungen. Die einen sagen, nachhaltige Produkte sind so teuer, dass es sich nur die oberen 10% der Bevölkerung leisten können. Die anderen sagen, ein müllfreier Lebensstil ist nicht nur gut für die Umwelt sondern auch für den Geldbeutel. Was stimmt denn nun?

1. Lebensmittel-Einkauf

Wie in vielen Dingen liegt die Realität irgendwo dazwischen. Wir müssen unterscheiden zwischen der Produktqualität und der Produktverpackung. Hier beginnt schon die Herausforderung: Beim Discounter bekomme ich sehr günstige Lebensmittel aus konventioneller Herstellung, allerdings nur in Plastik verpackt. Wenn ich zum Bio-Händler gehe, bekomme ich Obst und Gemüse lose und viele frische Produkte in Mehrwegbehältern. Mein Einkauf wird hier verpackungsärmer, aber, da die Produkte hier eine bessere Qualität haben, auch teurer.

Erkenntnis No1: Verpackung und Qualität lassen sich nicht trennen. Wer weniger Müll will, muss bessere Qualität kaufen und dafür mehr bezahlen.

2. Gewohnheiten

Coffee-To-Go, Salat mit Plastikgeschirr, Einkaufstüte: Alle diese Dinge gibt es nur, weil wir bequem sind und sich damit Geld verdienen lässt. Hier ist die Stelle, an der #Plastikfasten richtig Geld spart! Mehrweg-Kaffebecher sind eine einmalige Anschaffung und sparen jeden Tag Geld: Wer sich seinen Kaffee zu Hause brüht, spart mit jedem Becher bis zu 1,50 Euro. Weitere Spartricks: Einkaufsbeutel selbst dabeihaben, Salat zu Hause vorbereiten und im Glas / in der Dose mitnehmen, Wasserflasche unterwegs auffüllen statt teures Flaschenwasser am Bahnhof zu kaufen. Einsparfaktor: Je nach Konsumverhalten über 100 Euro im Monat (Single-Haushalt).

Erkenntnis No2: Aus Bequemlichkeit greifen wir häufig zu Convenience-Produkten. Wer stattdessen gezielt konsumiert und sich vorbereitet, spart bares Geld!

3. Kaufentscheidungen

Wichtige Frage beim #Plastikfasten: Brauche ich das wirklich? Allein schon dadurch, dass wir überflüssige Dinge nicht kaufen, sparen wir Geld und schonen die Umwelt. Und haben mehr Zeit, die wir mit schönen Dingen verbringen können. Plastikfreie Anschaffungen sind häufig teurer, halten aber auch länger. Ein Beispiel ist unser Shampoo am Stück: Kostet zwar doppelt so viel wie ein Shampoo im Drogeriemarkt, hält aber auch doppelt so lange. (von der Qualität mal ganz abgesehen, siehe 1.)

Erkenntnis No3: Indem wir Kaufentscheidungen hinterfragen, sparen wir Geld. Nachhaltige Produkte sind aber in der Erst-Anschaffung teurer.

4. Fertig VS Selbstgemacht

Selbst kochen ist günstiger als auswärts essen. Reinigungsprodukte selbst herstellen ist günstiger als in die Drogerie zu gehen. Stoffsäckchen selbst zu nähen ist günstiger als sie zu kaufen. Mit etwas Übung gelingen diese Dinge schnell und sparen Geld (hierzu bald mehr Tipps). Andere Produkte sind in der eigenen Herstellung sehr aufwendig und daher praktischer fertig zu kaufen. Wer am Selbermachen keine Freude hat, kann kann sich Freunde dazuholen – gemeinsam macht es mehr Spaß!

Erkenntnis No4: Mit Selbermachen kann man Geld sparen, man muss aber die Zeit dafür haben.

5. Mengen und Preise

Überdimensionierte Verpackungen mit wenig Inhalt findet man häufig im Supermarkt. Dieses Marketing verleitet uns dazu, mehr Geld auszugeben, als wir es eigentlich tun würden. Beispiel Cornflakes: Hier ist es für Hersteller besonders leicht, weniger Inhalt für den gleichen Preis zu verkaufen. Ebenso bei Pralinen, Scheibenkäse und Spülmittel. Wer lose kauft, bekommt ein besseres Gefühl für Mengen und Preise. Häufig kaufen wir übrigens mehr als wir eigentlich brauchen: In Deutschland werden pro Kopf jährlich Lebensmittel im Wert von 235 Euro weggeworfen. Diese Lebensmittel gar nicht erst zu kaufen spart Ressourcen und schont den Geldbeutel.

Erkenntnis No5: Mogelpackungen weglassen und Lebensmittelverschwendungen stoppen spart bares Geld!

Fazit: Insgesamt geben wir beim #Plastikfasten zwar mehr für hochwertige Lebensmittel aus, sparen aber viel Geld durch bewussten Konsum unterwegs, durch ein besseres Gefühl für Preise und Mengen und durch Selbermachen. Beim #Plastikfasten werden neue Anschaffungen wie zum Beispiel Trinkflaschen nötig, diese rentieren sich aber langfristig.

Wir geben euch in den nächsten Wochen weitere Tipps, um euch das Plastikfasten so einfach und günstig wie möglich zu machen. Neben Alltags-Tricks und Tipps werden wir euch wirklich praktische, faire und nachhaltige Produkte empfehlen, die wir alle selbst getestet und für gut befunden haben.


Zusammenfassung dieser #Plastikfasten-Woche

Donnerstag: Fastenregeln

1) Im Alltag begegnen uns Plastikverpackungen überall! Erster #Plastikfasten-Schritt: Den Tag über aufschreiben, wo Plastikmüll entsteht. Fragt euch: Was sind meine 5 größten Müllmacher?

2) Im 2. Schritt geht es darum, sich zu überlegen, welche Alternativen es gibt. Da ist Mehrweg immer eine gute Lösung. Guckt zu Hause, welche Mehrwegverpackungen ihr schon habt: Dosen, Flaschen, Schraubgläser, Stoffbeutel, aber auch Tücher (dazu zeigen wir euch bald mehr Tricks). Diese einfachen und günstigen Müllvermeider schreibt ihr ebenso auf die Liste. Vielleicht könnt ihr heute schon eine Dose für euren Mittagssnack einpacken? 

3) Dann kommt noch Schritt 3: Überlegt euch, wo ihr möglicherweise gestresst gedankenlos Dinge kauft, die ihr vielleicht gar nicht braucht, z. B. Coffee-to-Go, Müsli-to-Go, Energy-Drinks, Schokoriegel usw. Diese Dinge geben zwar einen kurzfristigen Kick, kommen aber fast immer in Plastik. Auch hierzu geben wir euch in den nächsten Tagen einfach umsetzbare Tipps und #lifehacks.

Franzi stellt im Hessischen Rundfunk die besten #Plastikfasten-Hilfsmittel vor (ab Minute 14): service:trends vom 14.2.2018

Wir freuen uns, dass unsere #Plastikfasten-Aktion von so vielen Medien aufgenommen wurde und wir dadurch viele Menschen erreichen und motivieren!

Freitag: Leitungswasser

Minimaler Aufwand, maximale Wirkung: Trinkflasche einpacken und Einwegplastik sparen! Stündlich werden in Deutschland 2 Millionen Einwegplastikflaschen verbraucht, Tendenz steigend. Würde man den daraus jährlich resultierenden Müllberg auskippen, würde er ganz Kassel bedecken!

Was viele nicht wissen: Leitungswasser hat in Deutschland eine sehr gute Qualität, während Flaschenwasser meist weniger Mineralstoffe enthält und je nach Herkunft sogar Abbauprodukte von Pestiziden enthält. An vielen Orten kann man mittlerweile Leitungswasser kostenlos abfüllen  einfach nach dem blauen Refill-Sticker Ausschau halten. (PS: Designer gesucht – wer macht uns den Refill Frankfurt Sticker?)

Samstag: Obst- und Gemüseverpackungen

Wusstet ihr, dass mehr als die Hälfte des Verpackungsmülls in Deutschland durch Obst- und Gemüseverpackungen entsteht? Dabei ist lose kaufen in vielen Supermärkten, in allen Bio-Läden und auf Märkten möglich. Vorbereitet sein ist alles: Wer den eigenen Obst- und Gemüsebeutel dabei hat, vermeidet mit jedem Einkauf Müll! Die Säckchen lassen sich aus alten Laken oder Stoffresten ganz einfach selber nähen. Oder ihr könnt die Upcycling-Beutel in unserem Online-Shop bestellen. 

Eine andere tolle Alternative, die sich hoffentlich bald durchsetzt: Gelasertes Gemüse! Von wegen „man muss die Bio-Gurke in Plastik einschweißen, damit man sie von der weniger wertigen Gurke aus konventionellem Anbau unterscheiden kann.“ Mit Laser-Logo ist gar keine Verpackung mehr nötig. Und seien wir mal ehrlich: Biogurke in Plastik ist wie ein Tierschützer im Pelz!